Was Männer wollen – glauben Frauen zu wissen
“Oder ist was Männer wollen das Gleiche wie bei Frauen?”.Wer hat diesen Satz nicht schon mal so oder ähnlich gehört?
Wenn dem wirklich so wäre, gäbe es vermutlich gar keine langfristigen Beziehungen.
Woher kommt dieser Satz, und warum ist dieser so verbreitet?
Ist was Männer wollen eine Summe von mehr Erfahrungen auf Seiten der Frauen?
Liest man sich durch verschiedene Internetforen oder einschlägige Seiten im Netz, könnte man leicht den Eindruck gewinnen, dass nur Frauen etwas von Beziehungen verstehen und jede Frau schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Daraus wird nicht nur in einem Song “Männer sind Schweine” der Mann oftmals sehr negativ dargestellt.
Dass Frauen über mehr Erfahrungen verfügen könnten ist natürlich schon statistisch nicht richtig, denn zu jeder Beziehung mit einer Frau gehört ja auch ein Partner. Meistens ist das noch immer ein Mann. Es gibt hier auch gute Beziehungen mit vielen, vermutlich sogar vielen Millionen, guten Beispielen. Durchaus ein gleichwertiger Erfahrungsschatz, der sich auf der Seite der Männer befindet.
Warum aber neigen viele Frauen zu diesem doch recht verbreiteten Zitat?
Nun, nach meiner Einschätzung liegt dies an den Prioritäten, die Frauen oder Männer ganz unterschiedlich an Beziehungen haben. Beiden Geschlechtern sind oftmals eben ganz unterschiedliche Dinge in der Beziehung wichtig.
Man sagt der Frau generell mehr emotionale Eigenschaften zu als dem Mann. Eine höhere “emotionale Intelligenz” kommt da vermutlich hinzu und an dieser These mag etwas dran sein.
Ich persönlich sehe darin begründet, dass Frauen im Generellen andere Ansprüche an Beziehungen und an den Männern im Einzelnen stellen.
Was Männer wollen ist immer Sex?
Was Männer wollen aber gleichzusetzen mit ”Der will ja sowieso nur immer Sex.”, ist schlichtweg falsch. Richtig formuliert scheint es für mich stimmiger zu sagen, dass in vielen Beziehungen, gerade längeren Partnerschaften, die Männer oftmals mehr Sex möchten als die Frauen.
Über „zu selten Sex“ klagt in den meisten Beziehungen nur einer der Partner, häufiger ist es der Mann. Nach einem Jahr Beziehung taucht das Thema „Mir ist es zu selten“ bei 50 Prozent aller Paare auf, nach sechs Jahren Beziehung ist es Thema bei 70 Prozent aller Paare.
(Quelle: Psychologie heute 06/2005, Artikel „Willkommen im Club Sexualität“)
Als Mann könnte ich jetzt meinen, das liegt daran, dass Frauen biologisch, optisch und ästhetisch möglicherweise interessantere Körper haben, als dies möglicherweise bei Männern der Fall ist. Aber wenn das so ist, sollten die Frauen es als Kompliment auffassen, begehrenswerter zu sein als es die Männer vielleicht sind und dem Schöpfer dafür dankbar sein.
Leider hat dieses Argument auch ein Kehrseite. Frauen würden nach dieser These Männer schlichtweg für nicht so begehrenswert halten. Liegt darin eine der Antworten auf die Frage warum Männer im allgemeinen mehr Sex wollen als Frauen?
Sicherlich ist das keine ganz ernstzunehmende These, aber vielleicht liegt ja doch ein Körnchen Wahrheit darin.
Grundbedürfnisse des Menschen – auch der Männer
Was bleibt ist aber noch immer die Frage “Was Männer wollen”.
Männer möchten genauso wie Frauen in einer Beziehung eingebunden sein. Wie fest diese Beziehung sein soll oder darf steht nun wieder auf einem ganz anderen Blatt und ist sicher individuell ganz verschieden.
Stellen wir die Frage doch einmal viel allgemeiner nach den Grundbedürfnissen der Menschen:
Hier gibt es viele Theorien der Wissenschaftler, die oftmals aus ganz verschiedenen Fachbereichen stammen. Ich persönlich mag die Auflistung nach Klaus Grave. Ein Psychologischer Psychotherapeut und Hochschullehrer mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Psychotherapieforschung:
Demnach sind die Grundbedürfnisse des Menschen:
- Bindungsbedürfnis
- Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
- Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz
- Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
Quelle: wikipedia: Grundbedürfnis
Demnach haben Männer und Frauen das Bedürfnis nach Bindung und auch nach Lustgewinn und Unlustvermeidung gleichermaßen.
Anders formuliert: Im Prinzip wollen wir Männer und Frauen immer das Gleiche. Allerdings haben andere Dinge, wie Erziehung, Sozialisierung und andere Faktoren uns zu dem gemacht haben was wir sind: ”Ein Individuum”.
Kein Grund zu urteilen aber auch kein Grund sich verstecken
Wir sind, wie wir sind. Dazu gehört auch ein Bedürfnis nach Lustgewinn, beim einen mehr, beim anderen weniger.
Aber auf keinen Fall gehört dies ver- oder gar abgeurteilt.
Ehrlich gesagt bin ich es als Mann ziemlich leid immer darauf reduziert zu werden einen höheren Lustgewinn verspüren zu wollen als dies häufig bei Frauen der Fall ist. Denn auch ich, wie viele andere Männer auch, wünsche mir eine harmonische und funktionierende Beziehung.