Verzeihen: Warum es gut für dich ist
Auch du hast bestimmt schon Enttäuschungen oder Ärgernisse erlebt und oft unterschiedlichen Personen verziehen. Das ist auch gut so, denn du solltest hierbei differenzieren und bei Kleinigkeiten nicht unbedingt nachtragend sein.
Es gibt bestimmte Situationen, die das Verzeihen erschweren oder für dich gar unmöglich machen.
Verzeihen beim Fremdgehen
Silke ist zutiefst verletzt. Tim ist fremdgegangen. Nicht nur das, er hatte wochenlang eine Affäre. Das wäre alles nicht herausgekommen, hätte er sich nicht bei seinem Freund Hilfe suchen wollen. Dummerweise bekommt Silke Fetzen von diesem Telefonat mit.
In ihr bricht eine Welt zusammen. Immer war sie der Meinung, er sei zum Sport gegangen, oder bei seinem besten Freund, um gemeinsam mit ihm Fußball zu schauen. Jetzt zerreißt sie der Schmerz der Enttäuschung.
An diesem Punkt gehen sehr viele Beziehungen in den allermeisten Fällen auseinander. Silke und Tim wären da keine Ausnahme. Obwohl Tim Silke um Verzeihung bittet, bedarf es mehrerer langer und ausführlicher Unterhaltungen.
Auf der einen Seite der Betrogene und Verletzte und auf der anderen Seite derjenige, der das Vertrauen des Partners missbraucht.
Gerade beim Thema Fremdgehen gestaltet sich das Verzeihen nicht immer so einfach.
Verzeihen heißt nicht vergessen
Silke ist verletzt. In ihr entsteht Enttäuschung, Wut und Ärger. All diese starken Gefühle sammeln sich wie in einem Rucksack auf ihren Rücken und kriechen tief in ihre Seele.
Anfänglich ist der Schmerz so groß, dass sie sich außer Stande sieht, klar zu denken.
Wenn es dir auch so erging, ist es gut, etwas Zeit vergehen zu lassen. Je öfter du darüber redest, umso erträglicher wird der Schmerz.
Wenn dir noch etwas an deiner Beziehung liegt und du ihr eine Chance geben willst, sprich viel mit deinem Partner. Sage ihm/ihr ehrlich, wie du dich fühlst.
Allerdings kann es auch umgekehrt sein.
Manche Menschen baden in ihrem Schmerz und wollen ihre Mitmenschen immer und immer wieder daran teilhaben lassen, wie schlecht es ihnen geht, denn ein anderer Mensch trägt Schuld an deren Unglück.
Da gibt es nur eins: Verzeihen!
Verzeihen heißt befreien
Der Rucksack, der nur für den Schmerz und die Wut existiert passt sich deinem Körper an und tut dir nicht gut. Ganz im Gegenteil: Er kann dir sogar körperliche Schmerzen verursache. Dieses Paket schleppst du so lange mit dir herum, bis du demjenigen verzeihst, der dir diesen Schmerz verursacht hat.
Ob man dem Partner direkt verzeiht, sollte jeder immer für sich selbst entscheiden und sich nicht von anderen Meinungen beeinflussen lassen. Sicherlich sollte alles genau abgewägt werden aber die endgültige Entscheidung sollte doch mit dem inneren Bauchgefühl getroffen werden. Auf kurz oder lang geht es dir besser, wenn du ihm verzeihst.
Wie es mit eurer Partnerschaft dann weitergeht, steht auf einem anderen Blatt.
Doch verzeihen heißt nicht vergessen!
Wenn du letztendlich verziehen hast, solltest du es deinem Partner nicht mehr aufs Butterbrot schmieren. Die Sache sollte zwischen euch so geklärt werden, dass niemand von euch mehr darüber redet.