Es gibt Phasen einer Beziehung, die ganz normal sind
Wenn du über die Phasen Bescheid weisst, kann es dir helfen mit deinem Partner zusammen zu bleiben. Jeder Mensch entwickelt sich – ob er will oder nicht. Auch deine Beziehung durchläuft eine Entwicklung, die absolut normal ist.
Erste Phase – das Verliebtsein
Du bist verliebt. Die Schmetterlinge tanzen Ringelreih in deinem Bauch und die rosarote Brille steht dir sehr gut. Was gibt es schöneres als dieses Gefühl in vollen Zügen zu genießen? Du schwebst auf Wolke sieben, die sehr einladend aussieht. Nie wieder möchtest du, dass dieses Gefühl aufhört.
Die Zeit, in der du deine große Liebe gefunden hast verändert dein ganzes Dasein. Du schmiedest womöglich Pläne für wochenlange Urlaube und eine gemeinsame Wohnung kannst du dir auch vorstellen. Vom perfekten Sex wollen wir gar nicht reden, denn den kannst du nicht in Worte fassen. Wie hast du bloß all die Zeit ohne ihn leben können?
Diese wunderbare Zeit kann bis zu anderthalb Jahren anhalten. Genieße sie, denn dann folgt die nächste Phase.
Die Fehler des anderen zu sehen bestimmt die zweite Phase
Wenn der Alltag einkehrt und ihr euch öfter seht, womöglich zusammengezogen seid, hast du nicht mehr so viel Zeit für dich.
Dir wird es gleichgültig, ob dein Partner dich in Jogginghose sieht oder nicht. In der Anfangsphase wäre es für dich undenkbar gewesen, denn in der Zeit hast du dich von deiner besten Seite und in den besten Klamotten präsentiert. Auch dein Partner schlägt diesen Weg ein. Mag sein, dass es euch beide nervt, doch noch sagt niemand etwas. Spätestens dann, wenn überall seine Socken rumliegen und er sich nicht mehr regelmäßig rasiert, du dich nicht mehr schick machst, geht das Genörgel von beiden Seiten los.
Mit und mit entdeckt ihr Seiten an euch, die dem anderen nicht gefallen. Das liegt daran, dass sich die rosarote Brille allmählich auflöst und der reale Blick frei wird.
Die nächste der Phasen einer Beziehung ist die Erziehung
Da nicht mehr alles so ist, wie es mal war, versucht ihr euch gegenseitig zu erziehen. Aber ist das denn nicht gemein? Jeder nörgelt an dem anderen rum. Das sonntägliche Fußballspielen von ihm, bei dem du anfänglich begeistert mitgegangen bist, ist plötzlich nervig. Die 14-tägigen Rituale, die du mit deinen Freundinnen ausübst, findet er plötzlich nicht mehr niedlich und meckert um die verlorene Zeit.
Die Liste wird immer länger und die Streitereien fangen an. Es sind Kleinigkeiten, die immer größer werden.
Hat er schon immer den Kaffee so laut geschlürft?
Warum läuft sie jeden Tag mit dem Handtuch auf dem Kopf und mit diesem Schlabber-T-Shirt zum Briefkasten?
Und so weiter und so fort.
In dieser Zeit trennen sich viele Paare, denn sie schaffen es nicht, sich vernünftig darüber zu unterhalten. Der Nörgelhaufen wird unübersehbar und nichts wird abgetragen. Vorwürfe über Vorwürfe bestimmen den Alltag.
Gleichzeitig schlittert ihr in die nächste Phase rein.
In dieser Phase entscheidet ihr, ob ihr euch trennt oder zusammen bleibt
Leider schaffen viele Paare diese Phase nicht, denn die gegenseitige Erziehung nimmt euch viel Energie weg. Warum tut ihr euch das an? Es ist doch viel einfacher, euch gegenseitig vernünftig und ruhig zu sagen, was ihr an dem anderen auszusetzen habt. Vielleicht ist es deinem Partner gar nicht so sehr aufgefallen, dass er so laut am Kaffee schlürft. Vielleicht kannst du den Turban vom Kopf entfernen, wenn du zum Briefkasten gehst. Und schon löst sich ein kleines Teil in Nichts auf.
Die letzte der Phasen einer Beziehung ist das Zusammenbleiben
Habt ihr die vorherige Phase überwunden, werdet ihr womöglich länger zusammenbleiben. Ihr entdeckt Gemeinsamkeiten und das Vertrauen zueinander wird immer größer. Die Liebe zu deinem Partner wächst und ihr fangt an, euch auf den anderen zu verlassen.
Jetzt kennt ihr euch besser und wisst, wie ihr miteinander umgehen könnt. Es kommt immer mal wieder vor, dass einer von euch beiden dem anderen auf die Nerven geht. Sprecht darüber – aber in Ruhe und in einem netten Ton.